Dienstag, 1. August 2006
Extreme Ironing
Ein Bügeleisen in seiner natürlichen Umgebung - nicht auf einem BergwipfelGerade beim Ehrensenf gefunden: Eine Seite über die Sportart Extrem-Bügeln Zitat: "the latest danger sport that combines the thrills of an extreme outdoor activity with the satisfaction of a well pressed shirt."

Zum Schreien auf was für abgefahrene Ideen manche Zeitgenossen kommen!

Wer denkt, das ganze soll ein Witz sein, täuscht sich: die meinen das tatsächlich ernst. Krackseln irgendwelche Berge hoch und schleppen Bügeleisen plus Brett mit. Und fangen - wenn sie dann oben angelangt sind - lustig an, ihre Wäsche zu bügeln.

Diese Sportart wird so ernsthaft betrieben, dass darüber sogar Bücher geschrieben wurden. Ich fass es nicht.

Aber eins ist mir nicht klar: Wo nehmen die eigentlich (oben auf dem Berg) den Strom her? Oder laufen die Bügeleisen auf Batterie?

P.S.: Einer meiner Kollegen fährt nächste Woche in die Berge zwecks Kletterurlaub. Ich hab ihn gefragt, ob er nicht einen Packen Wäsche von mir mitnehmen möchte (ich bügel nämlich nicht besonders gerne), aber er stellt sich irgendwie an...

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Montag, 31. Juli 2006
"Pack schlägt sich...
Pack verträgt sich" - siehe (RP-Online). Manche Weisheiten bewahrheiten sich doch immer wieder. Was es allerdings hilfswilligen Außenstehenden erschwert einzuschätzen, wann tatsächlich Hilfeleistung angebracht ist und wann man sich besser raushält...

Übrigens:

Heute morgen ist das Wetter richtig angenehm!

SonnenschirmWarm, aber nicht heiss. Eine leichte Brise, einfach perfekt. Das muß ich einfach mal betonen, damit es nicht heißt "die meckert ja immer nur". Nein, ich sage ausdrücklich etwas Nettes, so!

Gestern hatte ich das zweifelhafte Vergnügen* einen (mir bis dato unbekannten) Nachbarn auf dessen Balkon zu beobachten, der doch tatsächlich in etwa dieselbe Frisur hatte, wie Dermot Mc Dingsbums in dem Film, von dem ich kürzlich sprach. Inklusive passendem Oberlippenbart. Hat sich der Herr bei seiner Frisurenwahl etwa von "About Schmidt" inspirieren lassen?
;-)

Apropos Frisuren, manch einer leidet ja noch unter den "Nachwehen" der WM. So berichtete meine Mum gestern von dem halbwüchsigen Sohn einer Nachbarin, der sich zur WM sein Haupthaar spontan "schwarz-rot-gold" hat einfärben lassen, komplett wohlgemerkt. Und er hat es gefärbt und nicht etwa getönt (jawohl meine nichtsahnenden Herren: das ist ein Unterschied!). Jetzt läuft er trotz sommerlicher Temperaturen stets mit Mützchen durch die Gegend. Laut eigener Aussage will er das solange tun, bis die farbenfrohe Pracht herausgewachsen ist, denn auf Skinhead-Look hat der junge Mann wohl wenig Lust....

* = nein, ich mach das nicht Hobbymässig, auch wenn mir zu Ohren gekommen ist, dass ein "gepflegter Voyeurismus" in New York derzeit der Trend sein soll (angeblich verteilen Hotels sogar Ferngläser an ihre Gäste, damit diese besser in die gegenüberliegenden Wohnungen spannen können - kein Witz!)

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Dienstag, 25. Juli 2006
Kaltstufe für den Sommerbetrieb
Ich weiss, ich weiss - erst hab ich gemeckert, dass es so lange bitterkalt war und jetzt mecker ich schon wieder. Mir kann man es offenbar nicht recht machen...

Hier in unserem Großraumbüro im achten Stock herrscht schon seit Tagen die Atmosphäre eines Schmiedeofens. Denn selbstverständlich verzichtet man aus Sparsamkeitsgründen auf eine Klimaanlage :-(
Von links und rechts große Fensterfronten (was nebenbei erwähnt das "Chi" ungehindert durchflutschen lässt...) - trotzdem kein Lüftchen, nicht die Spur eines Windhauches.

ein Fächer sieht dekorativ aus, hilft aber nicht wirklichUnd so kommt es, dass ich dieser Tage schon um elf Uhr vormittags komplett nassgeschwitzt bin - spätestens. Was kein schöner Zustand ist - und mir auch irgendwie unangenehm. Das müffelt bestimmt. Nachmittags wird es meistens richtig schlimm. Morgens fange ich mittlerweile schon extra zeitig an, damit ich ohne schlechtes Gewissen früher wieder gehen kann (eigentlich bin ich eine Eule und keine Lerche, aber es hilft ja nix...). Beneidenswert die Leute, an denen die Hitze offenbar einfach so abprallt, wie z. B. an unserem Chef.

Egal - wie heisst es so schön: "hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner" ich also beim Hausmeister nachgefragt, ob ich nicht wenigstens einen Ventilator bekommen kann, erhielt aber als Antwort, es gäbe zur Zeit keine verfügbaren Geräte mehr. Na klasse.

Gestern abend im TV dann dieser Beitrag über Kühlgeräte (solche kleinen Klimaanlagen). Mein Zahnarzt hat auch so etwas - das ist himmlisch!!!! Ich würde am liebsten den ganzen Tag lang in seinem Wartezimmer sitzen und "Elle" oder "National Geographic" lesen...man muß sich das mal vorstellen - ich(! der Angsthase vor dem Herrn !) wäre jetzt gern bei meinem Zahnarzt! Auf seinem Behandlungsstuhl wäre ich kürzlich beinahe weggenickt, so schön entspannend war das. Vielleicht sollte ich mal anrufen "Hi Doc, haben wir nicht noch was zu tun?" ;-)

Diese kleinen Klimageräte kosten laut TV-Reportage ab 300 Euro aufwärts. Soviel Geld habe ich nicht (müßte es ja aus eigener Tasche bezahlen). Außerdem verbrauchen sie Mengen von Strom und Energie und sind politisch absolut inkorrekt. Egal, gesundheitsförderlich ist das tagelange Dauerschwitzen sicher auch nicht.

Bei Quelle hab ich jetzt Heizlüfter gesehen, die angeblich auch kühlen sollen - und die sind richtig preiswert:

» Heizlüfter: wärmt im Winter, kühlt im Sommer.

Ich kann es kaum glauben und frage mich, was davon zu halten ist. Taugt das was?
Es muß ja nicht ein Leben lang halten.

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Freitag, 7. Juli 2006
Zweite Wahl
besagter Oliver Kahn
 Bildquelle: obs/Kinderhilfe OrgantransplantationAlso eigentlich finde ich Herrn Kahn - ja, ja, ich meine den Fußballspieler - nicht wirklich sympathisch. Aber nun tut er mir doch irgendwie leid. Ich mein, erst darf er nicht mitspielen und jetzt - wo es quasi um "nix" mehr geht - da "darf er auch mal ran". Quasi als Trostpflaster oder Gnadenbrot... das ist so scheinheilig. Und die "tollen Spieler aus der ersten Liga", die haben auf einmal alle irgendwelche kleinen Verletzungen und ziehen sich dadurch ganz lässig aus der Affäre.
Ich mein, was soll das? Hätte er auch dann ins Tor gedurft, wenn Deutschland das Finale erreicht hätte? Es macht jedenfalls nicht den Anschein. Ziemlich gemein das. Ich glaub, ich an seiner Stelle würde jetzt rumzicken...

» Titan Kahn läuft als Kapitän auf (Handelsblatt)

Bildquelle: obs/Kinderhilfe Organtransplantation

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Donnerstag, 22. Juni 2006
Fußballerwurst
Schonmal einen Fußballspieler verspeist? Also wir Düsseldorfer, wir könnten ja...theoretisch jedenfalls:

Fußballerwurst bei meinem BäckerHeute morgen auf dem Weg zur Arbeit noch kurz beim Bäcker reingeschaut und ein belegtes Brötchen gekauft. Rührei auf Mehrkorn. Dasselbe wie meistens. Gewartet, bis die Bedienung mein Brötchen belegt hat, denn auf diese Kombination ist man dort meist nicht vorbereitet. Währenddesssen den Blick lässig über die Auslage schweifen lassen. Einfach mal informationshalber. Gestutzt. Nochmal geguckt.
Und da lagen sie dann aufgebahrt in Reih und Glied: etwa ein Dutzend Brötchenhälften belegt mit Scheiben von Fußballerwurst. Das ist so eine Art zweifarbige Fleischwurst, so ähnlich wie diese Bärchenwurst von Reinert, die man aus der TV-Werbung kennt. Nur dass eben keine Bärchen drauf sind, sondern die Umrisse von Fußballspielern. Fußballer zum Vernaschen, quasi... ;-)

Was es nicht alles gibt...

Na dann, Mahlzeit!

P.S.: Ich bleibe bei Rührei auf Mehrkorn.

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Mittwoch, 21. Juni 2006
Brunomania
nein, das ist nicht BrunoWenn die Deutschen derzeit mal gerade nicht vor dem TV-Gerät ihrem Lieblingssport frönen, sind sie im Jagdfieber, nämlich auf der Jagd nach Bruno, dem "Problembär".

Der verhaltensgestörte Bruno (eigentlich JJ1) streunt immer noch frei in Süddeutschland bzw. Österreich herum, reißt lustig Schafe und anderes Getier, läuft schonmal vor irgendwelche Autos (bisher unbeschadet) oder auch nur Touristen vor die Kamera. Und unterhält dadurch die Nation täglich mit neuen, spannenden Bruno-News.

Der meistgesucht Bär Deutschlands (und Österreichs) ist nach wie vor auf der Flucht und hält seine Jäger zum Narren: Auch finnische Hunde konnte ihm nicht aufspüren. Jetzt wartet man mit einer neuen "Waffe" auf: Sex! Eine brünftige Bärin soll eingesetzt werden, um das männliche Tier mit ihrem Duft anzulocken. Dummerweise ist der zweijährige Braunbär erst in ca. drei Jahren geschlechtsreif. Es ist also fraglich, ob diese Taktik funktionieren wird. Die Jäger haben unlängst Pheromone eingesetzt, auf die der Bär jedoch nicht reagiert ist. Vielleicht sollten die es einfach mal mit Honig versuchen...;-)
Aber was soll's: die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Sie möchten mitjagen? Dann spielen Sie doch einfach das Brunospiel, in dem sich jeder als Bärenjäger betätigen kann (zumindest virtuell). Oder besuchen Sie den Brunoblog, in dem aktuell berichtet wird, was Bruno gerade so treibt. Einen Blog aus der (scheinbaren) Sicht des Bären hätte ich persönlich ja netter gefunden. Aber man kann nicht alles haben.

Nachtrag (Montag)
Das war's dann wohl mit Bruno. Ich finds nicht gut. Hätte man nicht auch ein Betäubungsgewehr nehmen können? (aber nein, denn dann hätte man keine schicke Trophäe, die sich der stolze Jäger vor seinen Kamin legen kann). Und dabei wird die rabiate Vorgehensweise (erstmal auf alles Schießen, was sich bewegt) doch gewöhnlich eher den Amis unterstellt...
» Nachruf auf einen modernen Rebellen (Stern)

Apropos "Abknallen", bei dieser Gelegenheit fiel mir dieses nette Umfrage-Teil beim Stern ein: "Wie würde wohl die Menschheit reagieren, wenn plötzlich (friedliche) Außerirdische auftauchen?" lautet eine der Fragen, die dort behandelt werden.
» Dies und weitere interessante Fragen und Antworten

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Planet der Frauen
AstronautGestern während des Deutschlandsspiels nutzte ich (= eine der letzten drei Fußballverweigerinnen) die Gelegenheit, mich zum "Sternverlag" zu bewegen, um dort ein dringend benötigtes Geburtstagsgeschenk für meinen alten Kumpel (nennen wir ihn doch einfach) Bert zu besorgen. Ich dachte mir "während des Spiels sind die Straßen (und Geschäfte) bestimmt schön leer und ich muss nicht Schlange stehen" (was selten ist in Düsseldorf). Ergo: Carpe diem!

Unerwarteterweise war dem aber gar nicht so, die Straßen waren nicht leer - jedenfalls nicht komplett. Es waren durchaus (fahrende) Autos zu sehen und auch Passanten. Bei genauerem Hinsehen stellte ich fest, es handelte sich um Passantinnen und das beinahe ausschließlich.

Es war fast so, wie in einem dieser alten, billigen SF-Filme, in denen irgendwelche Astronauten auf einem Planeten landen, auf dem die männlichen Bewohner ausgestorben sind und die übriggebliebenen Mädels nun als Amazonen im knappen Röckchen aus Goldfolie herumrennen (als einziger Mann auf einem '"Planeten der Frauen" zu landen scheint eine klassische Männerphantasie zu sein; übrigens genau wie diese neue Serie "The L-Word", auch wenn das jetzt nichts zur Sache tut...).
Offenbar dachten die anderen Mädels genau dasselbe wie ich - "nutze die Gelegenheit (zum Shoppen in der leeren Stadt)". Selbst die Verkäuferinnen waren ausschließlich weiblich. Fußball ist wohl doch - (nach wie vor) in erster Linie ein "Männerding".

Eine halbe Stunde später sah die Welt wieder normal aus. Männlein und Weiblein in trauter Eintracht nebeneinander.

Ach ja, Schlange stehen mußte ich tatsächlich nicht...

P.S.: Noch was ganz anderes - auch andere Blogger wundern sich derzeit über das Wiedererwachen des deutschen Nationalstolzes - wie ich heute morgen überrascht feststellen konnte.

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Freitag, 9. Juni 2006
Ausweichmanöver für Fußballverweigerer!
leerer KinosaalPraktische Tipps, um die nächsten vier Wochen zu "überleben" speziell für Menschen wie mich (ich meine, ich werd doch wohl nicht die Einzige sein, oder?) bietet der folgende Artikel:

» Ein Sommer, drei Frauen (Handelsblatt)

OK, also ich - und noch zwei andere ...*

Wie auch immer -
der Artikel beschäftigt sich mit dem Thema "Alternativprogramm zur WM im TV".

Die Fernsehsender, die keine Spiele übertragen, spekulieren während der Fußball-Weltmeisterschaft auf ein weibliches Zielpublikum. Pro 7 tut dies zum Beispiel unter dem Motto "WM for the Girls". Dort laufen dann Filme wie z.B. "Chicago", "Während Du schliefst" oder "Mr. Deeds" (die Version mit Adam Sandler; das Original mit Gary Cooper war allerdings um Klassen besser). Leider habe ich die meisten dieser typischen Frauenschmachtfilme bereits gesehen. Ich denke, ich gönne also mir eine DVD-Box mit den "Gilmore Girls"...(ich kenne nämlich noch nicht alle Folgen)

P.S.: Noch ein "Geheimtipp": Die Kinos sind während einer WM meist herrlich leer. Man kommt sich vor, als säße man in seinem eigenen, privaten Kinosaal. Kein Teeny-Gekreische, kein Popcorn im Nacken, keine Leute, die rumstinken oder alles kommentieren....Luxus pur.

* = eine davon kenn ich glaub ich ;-)

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Donnerstag, 1. Juni 2006
Die WM, der Nationalstolz und die Fans
TischfussballNur noch wenige Tage bis zur Fußball WM 2006. Hierzulande muß man schon tot oder zumindest blind und gleichzeitig taub sein, um das kommende Ereignis zu ignorieren. Der völlige WM-Overload in allen Medien sorgt dafür, dass die WM bereits nervt, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat.

Ganz besonders in der Werbung schreibt sich wirklich jede Marke ungeniert die WM auf die Fahne, mag der Zusammenhang zum Produkt auch noch so abstrus (bzw. schlicht nicht existent) sein. Und das mit einer schier unzumutbaren Penetranz, die höchstens noch von irgendwelcher Jamba-Werbung übertroffen wird.

Meine aktuellen "Hasskandidaten":

1. die Obi-Werbung (der Gesang...!)
2. auch richtig fies: die Dame, deren Gesicht sich in den unterschiedlichsten Nationalfarben "einfärbt" - allein diese gespielte Begeisterung, würg...;
3. alle Spots in denen "der Kaiser" zu sehen ist

Auch in der Musik sind die Vorwehen der WM bereits deutlich spürbar: neben "Love Generation" (inklusive Video mit diesem häßlich Maskottchen "Goleo", das eigentlich noch nie irgendwer sehen wollte) gibt es jetzt auch einen Neuaufguß des Whitney Houston Klassikers "I wanna dance with somebody". Die Tantiemen seien der guten Whitney gegönnt, sie kann das Geld sicher gut gebrauchen.
Ich klinge genervt?

Ja, ich gebe es zu, oute mich hier offiziell:

Ich interessiere mich nicht für Fußball!

Und zwar überhaupt nicht. Nie. Nein, auch nicht zur WM!
Fußball langweilt mich. Grundsätzlich. Ich schaue mir keine Fußballspiele an, nie, nein, nein wirklich auch nicht während der Weltmeisterschaft.
Da bin ich konsequent. Und offenbar eine Ausnahmeerscheinung.

Wenn ich mich dieser Tage mit meinen Mitmenschen unterhalte, gibt es bedauerlicherweise kaum noch ein alternatives Gesprächsthema. In der Regel treffe ich auf zwei Gruppen. Da sind zum einen die richtigen Fußballfans, Leute (meist männlichen Geschlechts), die regelmäßig Fußball gucken, häufig einen lokalen Verein präferieren, vielleicht sogar selbst gelegentlich zu Spielen ins Stadion gehen. Das ist die kleinere Gruppe.

Daneben gibt es diese andere, wesentlich zahlreichere Gruppe. In die man getrost den Rest der Bevölkerung einordnen kann. Diese Gruppe existiert nur zu bestimmten Zeiten, nämlich zu Weltmeister- oder Europameisterschaften oder anderen internationalen Wettkämpfen: es ist die Gruppe der "temporären Fußballfans".

Sie besteht aus Leuten, die sich eigentlich einen Dreck um Fußball scheren, aber vorübergehend während der Fußball-WM zu Fans mutieren. Seltener zu Fans der Güteklasse A (= "ich guck mir jedes Spiel an"), häufiger der Güteklasse B (= "ich guck nur die Spiele, wo Deutschland mitspielt"). Im "normalen" Leben (sprich vor und nach der WM) würden sich dieselben Personen nie im Leben eine Sportschau angucken und kennen die Abseits-Regeln genauso gut wie ich - nämlich überhaupt nicht. Was mag also der Grund sein für diesen vorübergehenden(!) Sinneswandel?

Der Sport ist derselbe langweilige Sport wie immer: 22 Mann in langweiligen Outfits (inklusive Kniestrümpfen!) rennen (viel zu lange) über eine langweilige, immer gleich aussehende grüne Wiese einem langweiligen Ball hinterher. Statt Musik (was dem ganzen vielleicht mal ein bisschen Stimmung verleihen würde) gibts dazu nur eine nervtötende Geräuschkulisse. Vielleicht ist die WM einen Hauch interessanter als andere Fußballwettbewerbe, weil es mehr Abwechslung bei den Trikotfarben gibt. Aber das allein kann nicht der Grund sein.

Hakt man nach, erhält man als Antwort "aber das ist doch die Weltmeisterschaft! Und Deutschland spielt doch mit! Wir spielen mit!".
Und das scheint es tatsächlich zu sein: so eine Art "Nationalstolz". Wobei man sich fragt, worauf sich dieser Stolz eigentlich begründet. Ist es ein Verdienst als Deutscher (und nicht etwa als ein Angehörigerer irgendeiner anderen Nation, zum Beispiel als Holländer!?!) geboren zu sein? Ist das tatsächlich etwas anderes als reiner Zufall? Hand aufs Herz: Wer konnte sich seine Nationalität selbst aussuchen?

Die deutschen Nationalspieler mögen gute Sportler sein - das kann ich nicht beurteilen - vielleicht sogar besser sein als andere Teams. Jedoch kenne ich niemanden der Herren persönlich (andernfalls würde ich demjenigen vielleicht die Daumen drücken). Es sind einfach nur fremde Leute, zu denen mir völlig der Bezug fehlt.
Für viele Fans sind sie dagegen "Identifikationsfiguren". Das wirkt sich vor allem auf die inflationäre Verwendung des Wörtchens "wir" aus. Die Zuschauer sprechen ganz so, als würden sie persönlich mitspielen. Kurioserweise dauert das mit der "Identifikation" allerdings nur so lange an, wie sich das deutsche Team auf der Siegerstraße befindet - man achte mal darauf: im Falle eines Sieges heißt es "Wir haben gewonnen" im Falle einer Niederlage "die haben verloren".
Tja, und "Papst sind wir natürlich auch" ;-)

Aber wer weiß, vielleicht täusche ich mich völlig, was die Nationalstolz-Theorie betrifft; vielleicht ist die Fußball-WM einfach nur ein willkommener Vorwand zum kollektiven Feiern und Betrinken (ähnlich wie Karneval). Und das sei natürlich allen (Fans, Pseudo-Fans und Fußballhassern) aufs Herzlichste gegönnt! :-)

» Surprise! Offenbar bin ich doch nicht völlig allein auf weiter Flur mit meiner Meinung
» Und manchen gehts wiederum um was ganz anderes...sagt Herr Watzlawek

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Mittwoch, 31. Mai 2006
The Return of the "Schenkelbesen"
Es ist genauso wie die Sache mit den Hüten. Alle paar Jahre versuchen sie es immer mal wieder: Uns einzureden, er sei zurück. Sei wieder "Trend".

Die Rede ist vom Oberlippenbart (kurz OLiBa), dem Schnauzer, auch gerne als "Popel-" oder "Rotzbremse" oder liebevoll "Schenkelbesen" bezeichnet. In den 70-er bis hin in die 80-er Jahre ganz groß, blieben wir in den letzten 15 Jahren weitestgehend von seinem Anblick verschont. Erfreulicherweise.

Doch jetzt soll er angeblich wieder da sein. Und das ohne sein (verstaubtes) Image vom Spießbürger, Lederschwulen oder Polizeiwachtmeister. Feiert seine Auferstehung dank irgendwelcher hipper New Yorker Promis und jungen Szenegängern. Behauptet zumindest Spiegel-Online. "Mann" kann gar nicht mehr ohne, will er schön, sein, will er hip sein oder zumindest mithalten können auf dem modischen Parkett.

Die Frage ist doch: Muß das wirklich sein? Muß denn wirklich alles wieder aufgewärmt werden? Sollte man nicht vielmehr die eine oder andere Modesünde der Vergangenheit in Frieden ruhen lassen? Das gilt für neonfarbige Glanzleggings genauso wie für diese ausgesprochen überflüssige Gesichtsbehaarung.

Denn hip oder nicht - es sieht einfach sch... ok, suboptimal, aus. Er verleiht einem Gesicht so etwas "Seelöwenmäßiges". Macht das schönste Männergesicht unattraktiv*. Und es verfangen sich so gerne irgendwelche Lebensmittelreste darin...
Diese Art von Bart ist meines Erachtens nur legitim, um eine evtl. vorhandene Hasenscharte zu kaschieren. Andernfalls, liebe Jungs, plädiere ich auf "Freiheit für die Oberlippe"!

» Der dazugehörige Artikel (einschließlich Bildergalerie und recht lustiger Forenbeiträge) bei Spiegel-Online.

* Mit Ausnahme von Tom Selleck selbstverständlich

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